Entspannte Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung Kaserne Roth

Die mittelfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Weikert, sozialpolitische Sprecherin und Helga Schmitt-Bussinger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende haben sich ein Bild von der Situation der Flüchtlinge in der Kaserne Roth gemacht. Ein großer Schritt steht mittelbar bevor: Ab Mitte Februar werden Flüchtlinge zentral und einheitlich erfasst. Damit wird die Bürokratie abgebaut und die Mehrfacherfassung hinfällig.

  • von  A. Weikert
    27.01.2016
  • Beiträge, Asyl- und Flüchtlingspolitik

Vor einigen Monaten noch hatten Michael Münchow, Sachgebietsleiter bei der Regierung von Mittelfranken und Einrichtungsleiter Rainer Männer eine Überbelegung zu bewältigen und sahen dabei die Kapazitäten des Geländes an der Belastungsgrenze. Mittlerweile hat sich die Lage in Roth einigermaßen entspannt. „Durch die bessere Zusammenarbeit der Ämter und vieler gut funktionierender Projekte und nicht zuletzt wegen des momentanen Rückgang der Flüchtlingszahlen fällt uns die Arbeit sicherlich leichter, als noch vor einigen Monaten“, erklärt Sachgebietsleiter Münchow. In der Tat steht hierbei nicht nur für Ersteinrichtungen in Deutschland die Datenerfassung als elementarer Bestandteil im Focus. So soll ab Mitte Februar eine übergreifende, bundesweite Datenbank installiert werden, welche Mehrfachregistrierungen von Flüchtlingen unnötig macht und gleichzeitig die Registrierung aller einreisenden Flüchtlinge sicherstellt.

Die Versorgung der rund 400 Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Roth ist gut. Neben der Verpflegung ist auch die medizinische und soziale Betreuung gewährleistet. So stehen neben Ärzten auch vier Sozialarbeiter des Diakonischen Werkes fast täglich als Ansprechpartner zur Verfügung. Deren Sprachkenntnisse – von arabisch über französisch, englisch und griechisch – helfen bei der Verständigung enorm. Durch Spenden werden die Flüchtlinge mit Kleidern und die Kinder mit Spielzeug versorgt. Stark nachgefragt sind dabei nach wie vor Kinderwägen, City-Roller, Bälle und Malutensilien für die kleinsten Bewohner der Einrichtung, so die Mitarbeiter des sozialen Dienstes. Im Gespräch mit den Mitarbeitern des Diakonischen Werkes wurde klar, dass es auch in Roth gerade im Bereich Kinderbetreuung und Sprachkursen, welche oft nachgefragt werden, Handlungsbedarf gibt. Aber auch hierzu gibt es bereits Planungen ein Angebot auf- beziehungsweise auszubauen. Vor Ort haben sich Helfergruppen gebildet, die den Hauptamtlichen in der Kaserne zur Seite stehen.

In der Erstaufnahmeeinrichtung, die bis zu 1150 Menschen aufnehmen könnte, leben derzeit rund 400 Flüchtlinge. Teils in beheizten Winterzelten, teils in ehemaligen Bundeswehrunterkünften und Leichtbauwärmehallen warten die Flüchtlinge auf ihre Verteilung innerhalb Deutschlands.

Festzuhalten bleibt, dass sich die Lage in Roth derzeit entspannt hat. Die über die letzten Monate aufgebauten Strukturen funktionieren gut und die Zusammenarbeit der einzelnen Entscheidungsträger und Ämter greift nachhaltig.

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