Besuch bei Flüchtlingsfamilien aus Syrien und dem Iran

  • von  A. Weikert
    18.03.2015
  • Beiträge, Asyl- und Flüchtlingspolitik

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Angelika Weikert, besuchte am 18. März eine syrische Flüchtlingsfamilie, die im Pfarrhaus Nürnberg-Fischbach untergebracht ist. Begleitet wurde sie vom Flüchtlingsbeauftragten der Diözese Eichstätt, Archimandrit Dr. Andreas Thiermeyer und Diakon Kurt Reinelt.

Bei der Familie handelt es sich um 13 anerkannte Asylbewerber, darunter sieben Kinder. Sie waren Anfang des Jahres durch das Aufnahmeprogramm des Bundes über den Libanon nach Deutschland gekommen, wo einer der Söhne bereits seit sechs Jahren wohnt. Im Gespräch mit der Abgeordneten lobte er das Programm ausdrücklich, es habe ein „sehr schnelles“ Verfahren ermöglicht. Angelika Weikert teilte diese positive Einschätzung, machte jedoch deutlich, dass sie ein weiteres Aufnahmeprogramm für unerlässlich halte.

Immer wieder betonte die Familie, wie dankbar sie sei, in Deutschland leben zu dürfen. Man sei überaus herzlich empfangen worden und fühle sich bereits „heimisch“, auch wenn man nur wenig Platz zur Verfügung habe. Als Weikert sie fragte, was die Familie am dringendsten benötige, lautete die Antwort aber: Lernmaterialien, um so schnell wie möglich die deutsche Sprache erlernen zu können. Mehrere Familienmitglieder sind hochausgebildet, der Vater war in Syrien Richter, die Mutter Lehrerin, einer der Söhne studierte Medizin, ein anderer Arabistik. „Dieses Potenzial müssen wir nutzen“, forderte Weikert. Die Aufhebung der Residenzpflicht (also der räumlichen Aufenthaltsbeschränkung), die am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist, hält sie deshalb für einen wichtigen Schritt, um Asylbewerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Auch Frau Dr. Käthe Nerke, die für den Katholischen Pfarrverband Altenfurt - Fischbach - Moorenbrunn die Betreuung der Flüchtlinge in Fischbach wahrnimmt, war an dem Gespräch mit der syrischen Flüchtlingsfamilie beteiligt. Ihr dankte Weikert stellvertretend für die Ehrenamtlichen für ihr Engagement, das sie als „wichtigen Beitrag“ zur kommunalen Flüchtlingsarbeit würdigte.

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Anschließend besuchte Weikert gemeinsam mit Tonia Schellenberger, die für den Katholischen Pfarrverband als Ansprechpartnerin für Asylfragen fungiert und die Hilfe in Altenfurt koordiniert, drei iranische Christen – einen Vater mit seinen beiden Söhnen –, die aufgrund religiöser Verfolgung nach Deutschland geflohen waren. Ein Teil der Familie sei jedoch noch immer im Iran und müsse befürchten, in „Sippenhaft“ genommen zu werden. Die drei Männer, die im katholischen Schlösschen Altenfurt untergebracht sind, warten derzeit auf ihre Anhörung, um das Asylverfahren positiv abschließen zu können. Allerdings berichteten sie, dass Flüchtlinge aus dem Iran momentan nachrangig behandelt würden. Dies bestätigte Weikert zwar, trotzdem appellierte sie an die beiden Söhne, sich um eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu bemühen. „Ihr dürft auch ohne Anhörung arbeiten“, stellte sie klar.      

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