Deutschkurse für Asylbewerber: Schnellschuss oder nachhaltiges Angebot?

  • von  A. Weikert
    29.07.2013
  • Beiträge, Asyl- und Flüchtlingspolitik

Bei der freudigen Verkündigung des Starts des Modellprojekts "Deutschkurse für Asylbewerber" war Sozialministerin Haderthauer einmal mehr voreilig. Es ist ja durchaus verständlich, dass Frau Haderthauer angesichts des anlaufenden Wahlkampfes und des negativen Bildes, das sie in den letzten Monaten im Umgang mit Asylbewerbern abgegeben hat, schnelle Erfolge vorweisen möchte.



Fest steht zum jetzigen Zeitpunkt des Projektes, dass es für Euphorie noch deutlich zu früh ist. Grundsätzlich ist das Anliegen, auch Asylsuchenden im laufenden Verfahren Zugang zu Deutschkursen zu ermöglichen, begrüßenswert. Asylbewerber brauchen in einem möglichst frühen Stadium ihres Aufenthalts professionelle Unterstützung beim Erwerb grundlegender Deutschkenntnisse.

Was kritisiert werden muss, ist die mangelnde Transparenz von Seiten des Ministeriums. Bislang liegen keine Informationen vor, an welchen Orten wie viele Plätze zu welchen Förderkonditionen angeboten werden. Zum anderen ist es, angesichts der bisher eingeplanten Mittel, unmöglich, ein flächendeckendes, professionelles Kursangebot aufzubauen.
Da es sich zunächst um ein Modellprojekt handelt, bleiben erhebliche Unsicherheiten bezüglich der Weiterführung und Weiterfinanzierung.

Es bleibt also abzuwarten, ob es sich um ein dringend benötigtes, langfristiges und nachhaltiges Vorhaben handelt, oder lediglich um einen Schnellschuss, mit dem die jahrelangen Versäumnisse und Schikanen der CSU-Asylpolitik kaschiert werden sollen.

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